Jeisha – Monoblock von Panasonic – Überströmventil einbauen

Aktualisiert am 2. Februar 2024

Ein Überström- oder Differenzdruckventil soll Druckdifferenzen im Leitungssystem und einen Mindestvolumenstrom sicherstellen. Man kann es auch für andere Fälle einsetzen. Wie und warum man es verwendet, erfahrt ihr im heutigen Beitrag „Jeisha – Monoblock von Panasonic – Überströmventil einbauen“.

Wer eine Fußbodenheizung betreibt, ist von dem Phänomen „Fließgeräusche“ wahrscheinlich nicht betroffen. Wird die Bude mit einer Wärmepumpe und Heizkörpern warm gemacht, dann hört man vllt. manchmal in der Heizperiode komische Geräusche, die man nicht zuordnen konnte.

Fließgeräusche und woher sie kommen

Bekanntlich ist in jeder Heizungsanlage mindestens eine Förderpumpe verbaut. Das erwärmte Wasser wird mit ihrer Hilfe durch das Leitungssystem befördert. In den Leitungen sind jede Menge Übergänge, Ventile, Bögen, Verteiler, Entlüfter, Abscheider, etc. verbaut, und wie immer spielt Reibung eine Rolle. Je höher das Fördervolumen, desto größer wird die Reibung. Und diese Reibung kann man bei ungünstigen Bedingungen eben „hören“.
Eine Wärmepumpe braucht wesentlich höhere Volumenströme als z.B. eine Gasheizung. Wird diese Tatsache beim Umbau der „alten“ Gasheizung nicht bedacht, kann das zu Fließgeräuschen führen.
Ein Beispiel: Kennt man das Fördervolumen der Pumpe, z.B. 10 l/min, so kann man daraus die Fließgeschwindigkeit in der Rohrleitung berechnen. Bei einem Rohr, 22er-Kupferleitung, Innendurchmesser also 20 mm beträgt der Volumenstrom dann 0,53 m/s. Schickt man dieselbe Menge Wasser durch ein Rohr mit 14 mm Durchmesser, kommt man auf 1,08 m/s. In bewohnten Räumen sind max. Strömungsgeschwindigkeiten von 1 m/s noch ok!¹

Fließgeräusche, was kann man tun?

Wie bereits erwähnt tritt das Problem wohl eher auf, wenn Heizkörper im Haus installiert sind und von Gas/Öl auf Wärmepumpe modernisiert wird. Wenn es immer rauscht, hat der Heizi seine Arbeit nicht richtig gemacht. Rauscht es nur beim Abtauen in der Leitung, dann kann man dagegen ggf. etwas tun.
Das hängt natürlich von der Anlage vor Ort ab. Ich verweise hier auf meine Anlage und den Beitrag zum Rohrleitungsplan KLICK. Aufmerksame Leser wissen, dass ich ein Verfechter von Pufferspeichern bin. Mein Puffer ist in Reihe installiert, also ist keine zusätzliche Pumpe notwendig. Der Vorlauf geht durch den Puffer und dann in den HK-Verteiler.
In der Grafik müsste man sich den Puffer rechts vorstellen. Die Rohrleitungen im Haus stammen noch aus alten Zeiten, wo mit hohen VL-Temperaturen gearbeitet wurde. Sie sind zwar schon aus Kupfer, heute würde man aber größere Durchmesser verwenden. Im Normalfall ist das kein Problem (wurde vorher durchgerechnet), aber beim Abtauen prügelt die Pumpe den dreifachen Volumenstrom durch die Leitungen und das kann man dann hören. So fünf, sechs Minuten, dann ist der Zauber vorbei. Meine Frau hört das nicht 😊, mich nervt es aber.
Es muss also was passieren!

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Meine Lösung

Die Idee war, zwischen den Heizkreisverteilern für Vor- und Rücklauf ein Bypass mit Überströmventil zu installieren. So kann das Wasser während des Abtauvorganges direkt zwischen Puffer und Rücklauf zirkulieren, der Volumenstrom in den restlichen Leitungen fällt und das Rauschen wird geringer.
O.k., also Teile bestellen und nach der Heizsaison kann es irgendwann losgehen.

In diesem Sommer war es dann so weit. Verschraubungen, Bögen, Lötfittinge und natürlich das Überströmventil (Richtung beachten) wurden verschraubt, verlötet usw. Dann alle Kugelhähne wieder auf, Druckprobe und Daumen drücken das alles Dicht ist – passt.
Ob alles funktioniert, sehen wir dann im nächsten Winter.

Die nächste Heizsaison hat mittlerweile angefangen, und natürlich wollte ich überprüfen, ob es funktioniert, bevor ich den Beitrag online stelle.

Überströmventil einstellen

Zur Einstellung sagt Caleffi: „Für eine schnelle Einstellung des Überströmventils kann folgende praktische Methode angewandt werden, die sich beispielsweise für die Anlage einer Wohnung mit Thermostatventilen eignet. Die Anlage muss in Betrieb, die Regelventile vollkommen geöffnet und das Überströmventil auf den maximalen Wert (a) gestellt sein. Einen Teil der Thermostatventile drosseln (ca. 30 %). Das Ventil über den Einstellknopf allmählich öffnen. Mit einem Thermometer oder einfach mit der Hand den Warmwasserfluss im Bypass-Kreislauf überprüfen (b). Sobald ein Temperaturanstieg festgestellt wird, die zuvor geschlossenen Thermostatventile wieder öffnen und sich vergewissern, dass kein Warmwasser mehr durch den Bypass (c) durchfließt. Das Handrad mit der Befestigungsschraube (5) in dieser Position befestigen.“

Für meinen Anwendungsfall muss die Anleitung lauten: Ventil komplett schließen, beim nächsten Abtauvorgang langsam öffnen bis der Bypass warm wird. Nach dem Abtauen sollte der Bypass demzufolge wieder abkühlen.

Résumé

Eine Idee, ein paar Teile und wieder ein Beispiel wie DIY Probleme lösen kann. Viel Spaß beim Pimpen und natürlich der Vollständigkeit halber: Jeder ist für sein Tun selbst verantwortlich!

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Hier könnt ihr euch informieren. Dies ist ein Teil von mehreren Beiträgen.

01 – Wärmepumpe, die große Unbekannte KLICK
02 – Monoblock Wärmepumpe selbst einbauen!? KLICK
03 – Geisha, Heisha, Jeisha – Monoblock von Panasonic KLICK
04 – Jeisha – Realisierung Teil 01 KLICK
05 – Geisha, Heisha, Jeisha – Realisierung Teil 02 KLICK
06 – Geisha, Heisha, Jeisha – Monitoring KLICK
07 – Panasonic Jeisha – Statistik und aktuelle Verbrauchswerte KLICK
08 – Panasonic Wärmepumpe Jeisha – Statistik Periode 2022/23 KLICK
09 – Jeisha – Monoblock von Panasonic – MAG ausbauen KLICK
10 – Jeisha – Monoblock von Panasonic – Überströmventil einbauen KLICK
11 – Pufferspeicher und Wärmepumpe? KLICK

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¹ Quelle KLICK