Geisha, Heisha, Jeisha – Monoblock von Panasonic

Aktualisiert am 8. Januar 2024

Geisha, Heisha, Jeisha, was soll das? Wer sich mit dem Thema Wärmepumpen beschäftigt und plant selbst Hand anzulegen, wird auf diese Begriffe irgendwann stoßen. Doch was ist nun damit gemeint?

Monoblock der letzten Generation (Jeisha)

Die Begriffe gehen auf frühere, bzw. die aktuelle Baureihe von Luft-Wasser-Wärmepumpen (LWWP) zurück. Genauer gesagt, sind es Bezeichnungen für die sogenannten Monoblöcke der Aquarea Wärmepumpen von Panasonic.

Was ist das Besondere daran? Monoblock, der Name ist Programm. Alles in einem Gehäuse! Somit die ideale Voraussetzung, um diese LWWP in Eigenregie zu installieren. Das kann bei einem Neubau oder beim Austausch im Bestand der Fall sein. In der Regel wird die LWWP im Zusammenhang mit Fußbodenheizung genannt. Dass man sie auch bei der Sanierung und im Zusammenspiel mit Heizkörpern nutzen kann, will ich hier ausführen.

Vorgeschichte

Die Planung meiner Anlage ist sicher etwas speziell. Warum?

Vor einem Jahr haben wir ein kleines Haus in Frankreich gekauft. Nicht sehr groß, ca. 70 m² Wohnfläche plus 25 m² Garage. Die Garage grenzt direkt ans Haus, ist halbwegs isoliert und wird auf niedrigem Niveau mit geheizt. Außenwände, Decke sind isoliert, Fenster, zwar schon älter, haben aber ISO-Glas. Die Jahresdurchschnittstemperatur ist um 2-3 °C höher als in Deutschland.

Gialix Elektrokessel

Wie in Frankreich üblich, wird mit Strom geheizt. Der Vorbesitzer hat vor einigen Jahren die Einzelraum-Elektroheizungen rausgeschmissen und eine Gialix-Elektro-Zentralheizung eingebaut. Das war schon mal ganz gut. Der Preis für die kWh ist hier zwar viel günstiger als in Deutschland, trotzdem möchte ich für die Zukunft gerüstet sein. Viele Franzosen haben hier bereits auf Luft-Wasser-Wärmepumpe umgestellt. In Deutschland soll sich die Situation ab 2025 ja auch verändern. Öl und Gas zum Heizen ist dann wohl passé.

Vor dem nächsten Winter möchte ich auch noch ein paar Euro sparen, und ein bisschen Neugier und techn. Interesse ist natürlich auch dabei.

Vorbereitungen

Technik ist meine Profession. Ich bin zwar kein Heizungsbauer, nur Maschinenbauingenieur mit zwei „rechten Händen“. Bereits in unserem ehemaligen Haus in Deutschland habe ich meine Heizung selbst gebaut. Verzeiht mir also, wenn das manchmal zu technisch wird.

Das Sammeln von relevanten Informationen kann ziemlich viel Zeit in Anspruch nehmen. Das Forum Haustechnik Dialog sowie der Aquarea Club bieten viele Informationen. Auch die sozialen Medien bieten hin und wieder sinnvolle Informationen. Die Motivation der Antworten sollte man trotzdem hinterfragen. Da werden dann schon mal Argumente ins Feld geführt, die ursprünglich für ganz andere Fälle galten.

Was ist wichtig?

  • Zu Beginn habe ich die vorhandenen Rohrleitungen und Heizkörper erfasst. Also Rohrlängen/-durchmesser, Heizkörpertypen, Normwärmeleistungen etc. und den Wärmebedarf für die Bude ausgerechnet.
    Die RohrØ spielen später auch für den Durchfluss eine Rolle. Wärmepumpen drücken mehr Wasser durch die Leitungen. Ist das Rohr zu dünn, der Durchfluss zu hoch, führt das zu störenden Strömungsgeräuschen und steigender Pumpenleistung.

  • Über den Winter wurde dann mit der Vorlauftemperatur gespielt. Was heißt das? Alle Thermostate ganz auf, Vorlauf so weit runter, dass die Raumtemperatur konstant bei der gewünschten Temperatur, bei uns 20 °C, bleibt. Je nach Außentemperatur muss man immer wieder nachregeln. >>> Alles in eine Excel-Tabelle!

  • Geheizt wird, wie schon erwähnt, mit Profilheizkörpern. Die Dinger haben die unangenehme Eigenschaft, dass sie bei niedrigem Vorlauf drastisch an Leistung verlieren. Niedrige Vorlauftemperaturen sind aber das Ziel. Je niedriger die Differenz zwischen Vorlauf- und Außentemperatur ist, desto effizienter (COP/JAZ) läuft die Pumpe. Aus den Daten der Excel-Tabelle kann man die abgegebenen Heizkörperleistungen berechnen. Wenn man Glück hat, war die alte Anlage überdimensioniert und man kann alles belassen.
    Hier im Haus hat das zwar grundsätzlich funktioniert, bei Temperaturen unter null musste ich aber deutlich über 40° hoch. Das ist für die Panasonic zwar grundsätzlich kein Problem (max. 60° C), die Effizienz leidet aber darunter.

Einsatz einer Luft-Wasser-Wärmepumpe

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Résumé

Um den Vorlauf weiter senken zu können, werden wir im Haus fünf Heizkörper austauschen. Damit hoffe ich, je nach Außentemperatur mit 30-38 °C Vorlauf auszukommen. Wir werden sehen 🤔
Bis zur nächsten Heizperiode wird hoffentlich alles installiert sein. Ich werde berichten.

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Hier könnt ihr euch informieren. Dies ist ein Teil von mehreren Beiträgen.

01 – Wärmepumpe, die große Unbekannte KLICK
02 – Monoblock Wärmepumpe selbst einbauen!? KLICK
03 – Geisha, Heisha, Jeisha – Monoblock von Panasonic KLICK
04 – Jeisha – Realisierung Teil 01 KLICK
05 – Geisha, Heisha, Jeisha – Realisierung Teil 02 KLICK
06 – Geisha, Heisha, Jeisha – Monitoring KLICK
07 – Panasonic Jeisha – Statistik und aktuelle Verbrauchswerte KLICK
08 – Panasonic Wärmepumpe Jeisha – Statistik Periode 2022/23 KLICK
09 – Jeisha – Monoblock von Panasonic – MAG ausbauen KLICK
10 – Jeisha – Monoblock von Panasonic – Überströmventil einbauen KLICK
11 – Pufferspeicher und Wärmepumpe? KLICK


Lesestoff*:

Leitfaden für Wärmepumpenanlagen Wärmepumpen /Wärmepumpenanlagen (Sanitär - Heizung - Klima)
Einsatz einer Luft-Wasser-Wärmepumpe
Handbuch Wärmepumpen: Planung und Projektierung (Beuth Praxis) Wärmepumpen: Fehler vermeiden bei Planung, Installation und Betrieb.

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8 Antworten zu „Geisha, Heisha, Jeisha – Monoblock von Panasonic“

  1. Avatar von Frank
    Frank

    Vielen Dank für die gute Zusammenfassung, das hilft mir als Einstieg echt weiter. In den Foren werden doch relativ schnell spezielle Fragen gestellt, weil man das, was Du hier ausführst, als Allgemeinwissen voraussetzt.
    Ich werde dann mal kommenden Winter schauen, wie die Heizlast ist und wo ich so lande mit dem Vorlauf. Viel Erfolg weiterhin mit dem Projekt

    1. Avatar von Rolf

      Hallo Frank,
      besten Dank für die positive Kritik meines Beitrags. Dir wünsche ich positive Ergebnisse für dein Projekt Wärmepumpe.

      LG Rolf

  2. Avatar von Osman
    Osman

    Hallo,

    Vielen Dank für die sehr interessante Dokumentarion.

    Ich habe von Deiner Optimierung der VL-Temperatur gelesen. Wie dokumentiertest du das Ganze? Jeden Tag Außentemperatur (morgens mittags abends), eingestellte VL und Raumtemperatur? Excel-Template wäre klasse.

    Hintergrund:
    Ich habe ein Haus aus 1991 mit Fußbodenheizung und einer Viessmann Atola Therme (kein Brennwert).
    Wir werden in den nächsten Monaten die Poroton Wände mit ca 10-12cm dämmen (EPS oder Steinwolle). Putz muss eh neu, da kostet mich die Dämmung nach Förderung quasi nichts..
    Der Energieberater hat bereits eine Wärmepumpensimulation durchgeführt und kommt auf eine JAZ von 3,0.
    Ich möchte gerne diesen, ersten Winter im Haus nutzen um die bestehende Anlage auf Effizienz zu bringen um die Effizienz einer WP abzusichern. Hast Du noch weitere Tipps?
    Siehst Du den Ausrausch doppelverglaster Fenster aus 1991 als notwendig an?

    1. Avatar von Rolf

      Hallo Osman,

      gute Idee den nächsten Winter für die Erfassung der IST-Siuation zu nutzen. Wenn du doppelt verglaste Fenster hast, würde ich die erst mal drin lassen. Auch wenn sie schon älter sind.

      LG Rolf

      PS: Excel-Vorlage kommt per Mail

  3. Avatar von dogfight76
    dogfight76

    Moin,

    ich kann eine Panasonic Wärmepumpe WH-MDC07J3E5 Kompakt 7 kW Gen. J bekommen.
    Laut meiner Heizlastberechnung sollte die 7 KW ausreichend sein, weil ich die Hohlschicht meiner Außenwände einblasen lassen werde. (Dämmung der zweischaligen Außenwand mit
    Kerndämmstoff Knauf Insulation Supafil Cavity Wall
    WL 035, A1 DIN EN 14064-1)

    Ist die J-Serie die aktuellste und/oder das beste Modell ?

    Gruß

    1. Avatar von Rolf

      Hallo Dogfighter,

      ja, die J-Serie oder Jeisha ist aktuell. Die K-Serie ist angekündigt, aber meines Wissens noch nicht käuflich.

      LG Rolf

  4. Avatar von Maik faustmann
    Maik faustmann

    Statt neuer HK brauchst du doch nur Lüfter an den HK anbringen., dadurch steigert du die Wärmeabgabe extrem. Steuerst du diese Lüfter dann noch mittels Thermostat, brauchst du nicht ständig die vorlauftemp. Rauf/runter regeln und der COP der WP bleibt schön hoch.

    1. Avatar von Rolf

      Hallo Maik,
      schön das du meinen Blog gefunden hast!
      Die Sache mit den Heizungslüftern ist mir natürlich bekannt. Verwenden würde ich die „Staubbläser“
      allerdings nur im Notfall. Das Regeln der Vorlauftemperatur übernimmt die Steuerung der Wärmepumpe
      im Normalfall. Man kann das mit einem Thermostat kombinieren. Geht im Normalfall aber ohne.

      LG Rolf

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